Wohnwagen FAQ – Antworten auf häufig gestellte Fragen
Was ist eine Antischlingerkupplung?
Eine Antischlingerkupplung schützt vor Ausbrechen des Wohnwagens während der Fahrt. Das Internet ist voll von “Horrorvideos” was passieren kann, wenn ein Wohnwagen ins “trudeln” gerät. Die Antischlingerkupplung ist zwar kein Garant dafür, dass dies nicht passiert, jedoch fällt das Fahren dadurch deutlich leichter. Der Wohnwagen bricht nicht so schnell aus wie das der Fall bei einer herkömmlichen Kupplung wäre Einen wesentlichen Einfluss darauf hat die Beladung des Wohnwagens. Ist der nämlich falsch beladen, hilft auch die Antischlingerkupplung nicht vor dem Ausbrechen des Wohnwagen.
- Schwere Gegenstände haben in den oberen Staufächern nichts verloren
- Niemals Hecklastig laden! Je besser die maximal zulässige Stützlast ausgenutzt wird, desto stabiler läuft das Gespann Zugfahrzeug und Wohnwagen.
- Der Kugelkopf der AHK darf nicht gefettet sein, denn dann sind die Reibebeläge in der Kupplungsklaue wirkungslos. Eine saubere und fettfreie Kugel ist wichtig!
- Für die 100Km/h-Zulassung ist eine Antischlingerkupplung nicht dringende Voraussetzung. Auch ohne ist die Eintragung möglich. Lediglich ändert sich das Gewichtsverhältnis Zugfahrzeug zum Anhänger etwas nach oben und der PKW muss über ABS und ESP verfügen.
Während unserer langjährigen Erfahrungen mit vielen verschieden Wohnwagen Modellen, kamen wir auf das Ergebnis, dass Antischlingerkupplungen an großen Wohnwagen von Vorteil sind. Bei kleinen Wohnwagen zwischen ca. 500 bis 1.000Kg ist eine Schlingerkupplung nicht dringend notwendig. Je kleiner der Wohnwagen, desto unnötiger.
Generell ist es so, dass sich der Fahrkomfort durch eine Antischlingerkupplung deutlich erhöht. Dafür sorgt die nahezu starre Verbindung. Diese gleicht Unebenheiten in der Fahrbahn oder auch spontane Fahrmanöver besser aus und der Wohnwagen kann weniger am PKW “rütteln”.
Wohnwagen Führerschein – wird ein separater Schein benötigt?
Ja und nein, denn für die Fahrerlaubnis mit dem Wohnwagen gelten verschiedene Kriterien, die erfüllt werden müssen. Nicht alle sind Pflicht, sondern es gibt auch bereits Ausnahmen für unseren Standard-Führerschein B (ehemals 3). In den allermeisten Fällen reicht der B-Führerschein bis zu den mittelgroßen Gespannen aus.
Der B Führerschein reicht als Fahrerlaubnis für den Wohnwagen aus, wenn:
- Das Gespanngewicht (Auto und Wohnwagen) < 3.5 Tonnen ist
- Die Gesamtmasse des Zugfahrzeuges darf nicht über dem zulässigen Gesamtgewicht des Wohnwagens liegen.
Was heißt zulässiges Gesamtgewicht beim Wohnwagen?
Wer sich bereits schon mal mit dem Thema Wohnwagen etwas beschäftigt hat und einen Blick in den Fahrzeugschein werfen konnte, dem ist sicher schon das zulässige Gesamtgewicht aufgefallen. Dieses beschreibt das Gewicht, das ein beladener Wohnwagen maximal erreichen darf. D. h. inklusive aller Flüssigkeiten (Wasser, Spülung), Gepäck und Gasflaschen.
Dieses zulässige Gesamtgewicht ist ausschlaggebend für eine sichere Reise hin zum Ziel. Denn überladene Wohnwagen neigen dazu auszubrechen (schlendern).
Wer sich unsicher ist, wie viel sein vollbeladener Wohnwagen vor Reiseantritt auf die Wage bringt, kann dies bei öffentlichen Dekra- oder TÜV- Prüfstellen gegen eine kleine Gebühr in Erfahrung bringen.
Was ist die Stützlast?
Bei der Stützlast handelt es sich um das Gewicht, das die Wohnwagendeichsel auf die Anhängerkupplung des Zugfahrzeuges maximal ausüben darf. Wichtig ist, dass beide Fahrzeuge über im Fahrzeugschein eingetragene Maximalwerte verfügen. Bei einer Abweichung der Stützlast muss unbedingt die geringere als Vorgabe gelten, da diese nicht überschritten werden darf.
Je genauer Sie die maximal zulässige Stützlast erreichen, desto besser ist das Fahrverhalten von Zugfahrzeug und Wohnwagen. Mit Hilfe einer Stützlastwage ist es relativ komfortabel den Wohnwagen so zu beladen, dass die Stützlast exakt erreicht wird. Wer diese nicht zur Hand hat, kann es mit einem Holzbalken und Personenwaage zum gewünschten Gewicht schaffen.
Wie hoch sollte der Reifendruck im Wohnwagen sein?
Die höhe des Reifendrucks ist abhängig von der Größe des Wohnwagens. Bei kleineren und mittleren Wohnwagen sollte der Reifendruck bei 3 Bar liegen. Große Caravans, ab ca. 1,3 Tonnen, verfügen in der Regel über Schwerlastreifen. Der Reifendruck liegt hier bei ca. 4 bis 4,5 Bar – die exakten Werte sind in der Betriebsanleitung der Herstellers zu finden. Sollten dort keine Werte zu finden sein, dann sollte der PSI Wert als Grundlage für den optimalen Reifendruck verwendet werden.
Den PSI-Wert findet man auf der Seitenflanke des Reifens. Die Scalas der Druckluftsäulen an den Tankstellen verfügen in der Regel über eine Bar und PSI Anzeige.
- 3 Bar = 44 PSI
- 4,5 Bar = 65 PSI